Viola führte anfangs gegen Sarah, wurde jedoch in der Mitte des Spiels überholt und benötigte in der letzten Aufnahme noch fünf Bälle, um das Match für sich zu entscheiden. Der Spielball lag allerdings nahe am Rack, sodass Viola die Sieben mit einem stark angewinkelten Queue als Kombination über die Bande in die Mitteltasche spielen wollte. Der Plan schien aufzugehen, doch auf den letzten Zentimetern rollte der Spielball der Sieben in den Weg und verhinderte den Treffer. Da dies die letzte von 25 Aufnahmen war, gewann Sarah dieses taktische Duell.
Ein paar Tische daneben stand Seychy währenddessen beim Stand von 47:49 (gespielt auf 50) noch einmal am Tisch. Sie lochte den ersten der noch benötigten drei Bälle mit perfekter Stellung, doch der nächste Ball in die Ecktasche verfehlte das Ziel knapp. Die Kugel zögerte einen Moment, entschied sich jedoch, auf dem Tisch liegen zu bleiben, und so blieb Seychy nur noch, ihrer Gegnerin Nguyen Ngoc-Bach zum Sieg zu gratulieren.
In der nächsten Runde konnte sich Sarah gegen Ngoc-Bach revanchieren und sich mit einem klaren 50:11 für das Halbfinale qualifizieren. Dort traf sie auf Marion Winkler, die sich bis dahin mit 50:26 und 50:36 souverän durchsetzte. Ein langes taktisches Duell entschied, welche der beiden Tirolerinnen im Finale um Gold kämpfen würde. Marion erspielte sich einen kleinen Vorsprung, den sie bis zum Schluss halten konnte. Herzlichen Glückwunsch an Sarah zur Bronzemedaille! Im Finale geriet Marion Winkler gegen die stark spielende Marion Dressel früh mit 9:32 in Rückstand. Zwar konnte sie noch aufholen, doch Dressel ließ sich nicht beirren und lochte die letzte Kugel zum 50:32-Sieg. Wir gratulieren unserer Tiroler Marion zur Silbermedaille und der Vorarlberger Marion zu Gold!
Auch die Senioren konnten sich zu Beginn stark präsentieren: Otmar Baumann, Richard Lercher und Elmar Constantini erreichten die nächste Runde. Otmar wurde vom späteren Finalisten Johann Schernthaner in einem von Fouls geprägten Spiel gestoppt. Richi geriet früh mit 16:50 in Rückstand und musste zu riskanten Optionen greifen, seine Aufholjagd endete jedoch nach einer knapp verfehlten Bande-Mitte-Kombination aus dem vollen Rack. Elmars Partie war bis zur 18. Aufnahme ausgeglichen, doch beim Stand von 34:46 konnte er seine Chance nicht nutzen, und Markus Grünbacher erreichte nach zwei weiteren Aufnahmen als Erster das Ziel von 70 Punkten. Damit schieden leider alle Tiroler Senioren bereits vor dem Viertelfinale aus.
Bei den Herren traf Clemens Schober direkt zu Beginn auf den 8-Ball-Sieger Armin Stainko. Ein verfehlter Ball und ein Break-Ball, bei dem die Weiße ins Loch abrutschte, waren schon zu viele Fehler, und Armin erreichte die 100 Punkte bereits in der vierten Aufnahme. Auch Fabian Anfang hatte Pech mit der Auslosung und spielte gegen den 9-Ball-Finalisten Vincent Gomez. Fabian blieb bei etwa 20–30 Punkten stecken, während Vincents Vorsprung durch kleinere Serien immer weiter anwuchs, sodass das Spiel schließlich 36:100 für Vincent endete. Der Start von Lucas Huter gegen unseren 8-Ball-Finalisten Rene Sommeregger ging mit zwei Fouls wortwörtlich nach hinten los. Doch dann schien das Wort "verschießen" aus seinem Vokabular gestrichen. Erst nach einer Serie von 56 Punkten musste er ein Save spielen – ein beachtlicher Vorsprung, den Rene jedoch mit Serien von 28, 17 und 13 immer weiter verkürzte. Lucas geriet kurz vor Schluss fast noch in Gefahr, überholt zu werden, konnte sich aber beim Stand von 94:84 ins Ziel retten.
Währenddessen spielte Tobias Musil gegen Simon Astl – ein Saustaller-Duell. Tobi spielte souverän und erzielte Serien von 29, 27 und 19, die zu einem Endstand von 100:40 nach nur zehn Aufnahmen führten.
In der nächsten Runde zeigte sich, dass Lucas nach dem nervenaufreibenden Erstrunden-Match nicht mehr in den gewohnten Spielfluss kam. Sein Gegner Manuel Butschek setzte sich mit konstanten Serien immer weiter ab, und die Begegnung endete mit 37:100 für Manuel. Tobias traf erneut auf Raoul Reichegger, den er bereits am Vortag bezwingen konnte. Es schien fast so, als wollte er das Spiel von Lucas und Rene kopieren: Nach einem Foul startete er mit einer 55er-Serie. Er beendete das Spiel jedoch anschließend schneller mit weiteren kleineren Serien. So stand er im Viertelfinale erneut Georg Höberl gegenüber, den er am Vortag nach einem Rückstand von 2:7 noch besiegen konnte. Georg war sich sicher bewusst, wie gefährlich Tobi sein konnte. Tobi kam zwar nur zweimal in die Bälle und erzielte dabei jeweils um die 30 Punkte, aber Georg fand häufiger über eine Kombination aus dem Rack den Weg ins Break. Als Tobi beim Stand von 28:91 seine Serie startete, wurden bei Georg wohl böse Erinnerungen an den Vortag geweckt. Diesmal ließ er sich jedoch nichts anmerken und gewann mit 100:60 womit der letzte Tiroler im Viertelfinale ausschied.
Wir gratulieren allen Medaillengewinnerinnen und -gewinnern und besonders unseren zwei Tirolerinnen, die es erneut in die Medaillenränge geschafft haben. Sicher wird es nicht mehr lange dauern, bis das erste Gold nach Tirol geholt wird.
Hier geht's zu den Ergebnissen: https://oepbv.at/oem.php?rub=spielbetrieb